Mount
Als Mount bezeichnet man das Einbinden eines Laufwerks (genauer Partition) in den Verzeichnisbaum. Dabei bestimmt der Mountpoint den Ordner im Baum, dessen Inhalt nach dem Einbinden die Ordner und Dateien des eingebundenen Laufwerks zeigt.
Eventuell vorher in dem Ordner liegende Dateien/Verzeichnisse werden qausi überdeckt und sind zunächst nicht mehr sichtbar.
Temporärer Mount
Mit dem Kommando mount
wird im laufenden System dieser Vorgang durchgeführt. In der
einfachsten Form sieht die Syntax wie folgt aus:
# /dev/sdxY: Pfad zur Gerätedatei
# /path/to/mount/point: Der Ordner-Pfad des Mountpoints
mount /dev/sdxY /path/to/mount/point
Das mount
-Kommando kennt natürlich auch Optionen. Die beiden wichtigsten sind
-t <fstype>
: Schränkt den Dateisystemtyp ein. In der Regel unnötig.-o <options>
: Komma-getrennte Liste von Mount-Optionen
Ohne weitere Argumente liefert das Kommando eine Liste der aktuellen Mounts im System.
Diese kann aber auch ausgelesen werden aus der Datei /proc/mounts
.
Unmounting
Die eingebundenen Laufwerke können auch wieder ausgehangen werden. Das Kommando
lautet umount
(also nicht unmount) und bekommt als Argument entweder die
Gerätedatei oder den aktuellen Mountpoint übergeben. Letzteres ist zu bevorzugen,
denn ein Gerät kann an verschiedenen Stellen eingebunden sein. Und dann schlägt
der Unmount fehl.
Laufwerksname
Beim temporären Mount ist der Pfad zur Gerätedatei fast immer die einfachste Variante, ein Gerät einzubinden. Der Administrator kennt diesen zur aktuellen Laufzeit. Da die Gerätenamen aber über die Anordnung und Reihenfolge auf dem Bus-System (Hardware) bestimmt werden, ist dies eben nicht sehr präzise.
Deshalb kann die Einbindung auch über einen UUID (Universal Unique Identifier) erfolgen.
Der Befehl blkid
gibt mit Root-Rechten eine aktuelle Liste aller erkannten Partitionen.
Ohne Root-Rechte ist das auch möglich mit lsblk -f
.
Zudem wird ein eventuelles Label der Partitionen angezeigt, das auch zum Mount
dieser benutzt werden könnte.
Beispiel:
mount UUID=eb6a833c-fbce-497f-9cbd-3fc2535f9475 /home
Festgelegte Mountpoints
In der Datei /etc/fstab
können Mounts definiert werden. Diese Datei wird zum Systemstart
ausgelesen und die Mounts ausgeführt. Alle Mountpoints die dauerhaft zum System gehören
(/
, swap
, /var
, ...) müssen dort aufgeführt werden. In der Manpage (man fstab
)
kann das Format nachgelesen werden, oft ist die Datei aber ausreichend selbst dokumentiert.
Systemd Mount
In systemd gesteuerten Systemen übernimmt dieses die Steuerung des Mounting.
Dazu kennt Systemd eine spezielle Mount-Unit (mehr zu Systemd-Units später). Beim
Systemstart liest Systemd die /etc/fstab
ein und erzeugt dynamisch diese Mount-Units.
Es können aber auch eigene Mount-Units angelegt werden und diese wie andere Dienste gestartet und/oder enabled werden.
Beispiel:
[Unit]
Description=Mount Shared Data Volume
After=home.mount
[Mount]
What=/dev/disk/by-uuid/af3bd7fe-5796-4248-9917-3e71a5a56ec6
Where=/home/share
Type=btrfs
Options=defaults,subvol=shared-data
[Install]
WantedBy=multi-user.target
Zudem verfügt das Kommando systemd-mount
über einigen Luxus.
Einstiegspunkte zum Lesen sind die Manpages, zum Beispiel: